Experimentelle Archäologie Exar will Publikumsarbeit ausbauen

Wohin geht die Reise für die Experimentelle Archäologie? Mehr Praxisorientierung muss es geben – und dieses Spezialgebiet soll in den Universitäten besser verankert werden. Das ist das Fazit der Exar-Tagung im Oktober im Pfahlbaumuseum…

Wohin geht die Reise für die Experimentelle Archäologie? Mehr Praxisorientierung muss es geben – und dieses Spezialgebiet soll in den Universitäten besser verankert werden. Das ist das Fazit der Exar-Tagung im Oktober im Pfahlbaumuseum Unteruhldingen.

Archäologen aus ganz Mitteleuropa, die sich der experimentellen Forschung verschrieben haben, thematisierten dabei die technologische Entwicklung der Menschen in den vergangenen rund 20.000 Jahren. Es ging unter anderem darum: die Durchschlagskraft steinzeitlicher Pfeile (der hannoversche Archäologe Thomas Lessig-Weller); Musikarchäologie (Musikarchäologin Susanne Rühling, Schwerin), Techniken der Steinbearbeitung (Archäotechniker Jean-Loup Ringot, Hambergen, und Archäologe Peter Walter, Unteruhldingen) oder die Glasperlenproduktion der Wikinger (Archäologin und Glaskünstlerin Tine Gam-Aschenbrenner, Dingelsdorf).

Der Kölner Historiker Ulrich Mehler kümmerte sich in seinem Vortrag um „das Nibelungenlied in Wissenschaft und Praxis“. Und stellte dabei die Frage, inwieweit literarische Werke der Geschichte für touristische Zwecke vereinnahmt werden. „Tage der Experimentellen Archäologie“ solle es an verschiedenen Orten geben, sagte Gunter Schöbel, Direktor des Pfahlbaumuseums und seit 2008 Exar-Vorsitzender. „Dabei wird das interessierte Publikum die Chance bekommen, mehr über die Ergebnisse dieser Arbeiten vor Ort im Museum zu erfahren“, sagte er.

Exar ist die Vereinigung experimenteller Archäologen. Dem Verein gehören derzeit rund 130 Mitglieder aus 15 Ländern an. Die Jahrestagung fand erstmals in Unteruhldingen am Bodensee statt.

Artikel aus der Rubrik „Geschichtsszene“

  • Geheimnisvolle Wunderkammer

    Zunehmend setzen Museen auf ihre jüngsten Besucher. In Stuttgart gibt es jetzt das Junge Schloss mit eigener Ausstellung und einem Geschichtsbuch für Kinder. Schöner Ansatz – die Möglichkeiten sind noch nicht ausgeschöpft.

  • Freilichtmuseum strebt in die „Bundesliga“

    Die Königspfalz Tilleda ist ein Freilichtmuseum am Fuße des Kyffhäusers an der Grenze von Sachsen-Anhalt zu Thüringen. Klein, aber die Anlage hat es in sich: Tilleda ist die einzige vollständig ergrabene Königspfalz Deutschlands.

  • Veranstalter erwarten 3000 Reenactors

    Es ist der 195. Jahrestag der für Napoleon so vernichtenden Schlacht von Waterloo: Rund 3000 -Living-History-Darsteller ziehen im Juni zum historischen Schlachtfeld am Mahnmal, dem Butte de Lion. Alle fünf Jahre schwillt das Reenactor-Lager…

  • Ein Traum von Rom

    Authentisches und Phantastisches umwaberten die Römertage „Brot&Spiele“ am vergangenen Wochenende in Trier. Anspruch und Wirklichkeit lagen manchmal weit auseinander. Ein tendenziöser Erlebnisbericht.

Ihr Kommentar zum Artikel „Exar will Publikumsarbeit ausbauen“


Sie sind angemeldet als

abmelden