Netzwerk Geschichtsmuseen wollen mehr Präsenz

Mehr Öffentlichkeit durch Vernetzung und gemeinsame Kommunikation – das ist eines der Ziele eines Zusammenschlusses von 28 Geschichtsmuseen im deutschsprachigen Raum. 2007 taten sich die Häuser zum Netzwerk „Museen für Geschichte“ zusammen.…

Mehr Öffentlichkeit durch Vernetzung und gemeinsame Kommunikation – das ist eines der Ziele eines Zusammenschlusses von 28 Geschichtsmuseen im deutschsprachigen Raum. 2007 taten sich die Häuser zum Netzwerk „Museen für Geschichte“ zusammen. Erstmals präsentiert sich die Vereinigung nun im Web. Die Internetpräsenz ging Anfang September an den Start. Dort zu finden: Porträts sämtlicher Mitglieder, samt Besucherinformationen, Kontaktdaten und Hinweisen zu aktuellen Ausstellungen. Eine Karte hilft dem User beim Finden. Die meisten Häuser finden sich in Deutschland, aber auch die historischen Museen in Basel und Bern sowie das Wien Museum sind dabei.

Das Netzwerk will Geschichtsmuseen stärker im Bewusstsein von Publikum und Gesellschaft verankern. „Die Mitglieder haben sich unter anderem zum Ziel gesetzt, die Bedeutung von Museen für das historische Bewusstsein der Gesellschaft in der öffentlichen Wahrnehmung zu stärken“, sagte Heike Scholz, Sprecherin des Landesmuseums Württemberg, der Zentrale des Verbundes. Das nächste große Vorhaben der Initiative „Museen für Geschichte“ ist ein Symposium zum Thema „Geschichtsbilder im Museum: Konstruktion – Vermittlung – Wahrnehmung“. Das Symposium vom 24. bis 26. Februar 2011 im Deutschen Historischen Museum Berlin könnte auch für die Living-History-Szene durchaus von Interesse sein. Eine Verknüpfung könnte den Austausch zwischen Museumswelt, Museumspädagogen und Darstellern forcieren, wie er in der jüngeren Vergangenheit bereits begonnen hat.

Die neue Internetpräsenz lässt leider einiges vermissen. Einen wirklichen Austausch mit Usern gibt es nicht, Ansätze zum Social Network sind nicht zu erkennen. Die Basisinformationen zum Netzwerk und ihre künftigen Vorhaben sind ausbaubar. Zwar sind sehr namhafte Museen unter den Mitgliedern, aber manche Bundesländer sind überhaupt nicht vertreten, etliche große Geschichtsmuseen fehlen auf der Liste. Es ist ein Anfang.

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1 Kommentare

  1. Nicht nur läßt die Internetpräsenz einiges vermissen, ich sehe dort überhaupt keinen Vorteil gegenüber etablierten Web-Diensten.

    Man hätte das Geld für den eigenen Auftritt sparen und den etablierten Diensten vorschlagen können, daß sie eine Selektionsmöglichkeit auf die beteiligten “Museen für Geschichte” einrichten und ein extra Emblem auf deren Infoseite bäppen. Im Gegenzug versprechen die Museen Rundmails mit denjenigen Infos, mit denen sie jetzt ihre neue Internetpräsenz frisch halten müssen.

    Ohne Austausch ist diese Internetpräsenz tot. In ihrem jetzigen Zustand ist sie eher ein Zeichen dafür, daß die Museen beim Austausch nicht aus den etablierten Bahnen herauskommen.

    Ausstausch wäre für mich nicht nur der hier fehlende Rückkanal, etwa wenn jemand öffentlich eine Frage stellen kann und die wird beantwortet und das ist für hundert Website-Besucher interessant. Austausch fängt schon damit an, daß Museen nichts dabei finden, für die Diskussion wichtige Texte hinter Bezahlschranken (Kataloge, Pressetexte) verschwinden zu lassen.

    Wäre doch vielleicht etwas, wenn bspw. Kuratoren-Interviews in diese Internetpräsenz zu Ausstellungen eingestellt würden, und das kommentiert werden könnte. Die Museen sparen sich, diese Hintergrundinfos auf der eigenen Website einzuführen und würden pro Ausstellung sinnvoll einen Link auf diese Internetpräsenz setzen, wir würden bei Ausstellungsbesprechungen als ergänzende Information darauf verlinken, und diese Internetpräsenz hätte einen echten Nutzenvorteil gegenüber den bestehenden Museumsübersichten im Web.

    Jürgen Kunz

    09. September 2010, 12:09 Uhr • Melden?

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