Pfahlbaumuseum Maushaus-Ruine wird analysiert
Von Marcel Schwarzenberger
publiziert am in Geschichtsszene
Was vom Pfahlhaus übrigblieb: Seit exakt einem Jahr liegen die Trümmer eines von Stürmen zerstörten Pfahlbauhauses im Pfahlbaumuseum Unteruhldingen am Bodensee brach. Das Trümmerfeld ist seither Forschungsgebiet.
Die Wissenschaftler des Museums wollen wissen, wie sich Überreste steinzeitlicher Bauten tatsächlich darstellen. Mithilfe eines 3D-Lasercanners wird das im Mai 2009 zusammen gestürzte Haus von der Firma ArcTron vermessen und fotografiert.
7,5 Millionen Punkte pro Minute können mit dem Gerät gemessen werden. Bei diesem Verfahren werden selbst die komplexesten Objekte schnell und vor allem schonend erfasst.Das Ergebnis ist ein maßstabsgetreues, digitales Modell. Die Frage des Forschungsinstitutes in Unteruhldingen nach dem Unwetter vom Mai 2009 war: Was bleibt von dem zusammengefallenen Haus am Ufer nach einem Jahr noch übrig? “Die Beantwortung dieser Frage ist wichtig, da Reste steinzeitlicher Bauten die Grundlage für die Rekonstruktion von Pfahlbauten sind”, sagte Matthias Baumhauer vom Pfahlbaumuseum.
Die Ergebnisse der Zerfallsanalysen sollen im Pfahlbaumuseum ab 2011 in einer Sonderausstellung zum steinzeitlichen Hausbau gezeigt werden. Getroffen wurde vom Sturm übrigens das 1996 im Rahmen der “Sendung mit der Maus” nachgebaute Pfahlbauhaus. Es entstand nach den Daten, die eine Ausgrabung in Hornstaad (Kreis Konstanz) ergab. Das “Maushaus” war als Experiment für einen Langzeitversuch im Museum konzipiert. Es soll im Herbst 2010 wiederaufgebaut werden.
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