Landesmuseum Bonn Schwert von Oedt ist zum Teil bronzezeitlich

Forscher haben die Datierungsrätsel um das sogenannte Schwert von Oedt aus dem LVR-LandesMuseums Bonn gelöst. Die 1947 in der Niers am Niederrhein gefundene Waffe ist weder eine reine Fälschung – wie seit den 1970er Jahren vermutet…

Forscher haben die Datierungsrätsel um das sogenannte Schwert von Oedt aus dem LVR-LandesMuseums Bonn gelöst. Die 1947 in der Niers am Niederrhein gefundene Waffe ist weder eine reine Fälschung – wie seit den 1970er Jahren vermutet wird – noch ein rundum originales Stück aus der Bronzezeit. Das teilte das Museum jüngst mit.

Vor allem der feuervergoldete Griff bereitete den Wissenschaftlern bei der Datierung stets Probleme. Mithilfe neuer Analyseverfahren konnten erstmals einzelne Herstellungsschritte genau rekonstruiert und enträtselt werden: Dabei stellte sich heraus, dass die Klinge aus der mittleren Bronzezeit (1575-1200 v.Chr.), der Griff aber wohl aus dem 20. Jahrhundert stammt. “Original und Nachbildung sind hier mit viel Aufwand und Geschick fast unmerklich zu einem neuen Gesamtwerk verschmolzen”, sagte Museumssprecherin Brigitte Beyer-Rotthoff.

Die Forscher vermuten, dass der Griff selbst aus der nationalsozialistischen Zeit stammt, wohl von einer Dolchnachbildung. “Solche Waffen dienten damals als Lehrmittel für den Geschichtsunterricht”, sagte Beyer-Rotthoff. Später sei der gegossene Griff erst zersägt und dann in einem aufwendigen Verfahren an die historische Klinge montiert worden. Die Schwertklinge zeigte eine typische bronzezeitliche Kupfer-Zinn-Legierung, wogegen Zinkanteile und Cadmiumkonzentrationen des Griffs auf eine moderne Gusstechnik hinwiesen.

Artikel aus der Rubrik „Geschichtsszene“

  • Triumphzug durch die Römerstadt

    Menschen, deren Outfit um gut 2000 Jahre Jahre in die Vergangenheit führt. Ein Triumphzug, der die Sinne betört. Kinder mit leuchtenden Augen. Antike Nahrung für Geist und Körper. Die Römerspiele zu Xanten.

  • Messe entwickelt Charme

    Der Auftakt der Internationalen Reenactmentmesse in der Villa Borg kann getrost als gelungen bezeichnet werden. Er macht neugierig, wie sich die Dinge wohl weiter entwickeln werden. Ein Hausbesuch im Saarland.

  • Spielplatz im Archäologischen Park gesperrt

    Traurige Nachricht für alle jungen Besucher des Archäologischen Parks Xanten: Der große Abenteuerspielplatz des APX ist ab sofort gesperrt. Bei seiner Routinekontrolle hat das technische Personal des Parks am heutigen Freitag Fäulnis an…

  • Freilichtmuseum strebt in die „Bundesliga“

    Die Königspfalz Tilleda ist ein Freilichtmuseum am Fuße des Kyffhäusers an der Grenze von Sachsen-Anhalt zu Thüringen. Klein, aber die Anlage hat es in sich: Tilleda ist die einzige vollständig ergrabene Königspfalz Deutschlands.

Ihr Kommentar zum Artikel „Schwert von Oedt ist zum Teil bronzezeitlich“


Sie sind angemeldet als

abmelden